Wie kann es zu einer Parodontose kommen?

In einer Zahnarztpraxis werden Sie den Begriff "Parodontose" nicht wiederhören, denn gebräuchlich sind in der Fachsprache heute die Ausdrücke Gingivitis für Zahnfleischentzündung und Parodontitis für Zahnfleischentzündung mit Abbau des ganzen Zahnhalteapparates, wenn Bakterien in den Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn eindringen.

Finden die Bakterien dort genug Nahrung in Form von Zahnbelägen, dann vermehren sie sich schnell und führen schließlich zu einer entzündlichen Reaktion mit Auflösung des umgebenden Gewebes.

Zunächst ist nur das Zahnfleisch über dem Knochen betroffen. Schließlich breitet sich die Entzündung immer weiter aus und der Knochen um den Zahn wird mit dem feinen Faserapparat, der den Zahn tragen soll, langsam aber sicher aufgelöst.

Anfangs führt die bloße Anwesenheit von Bakterien noch nicht zur Parodontitis.

Oft kommen jedoch noch andere Faktoren wie Zahnbeläge, Rauchen, psychosozialer Stress, ungünstige Putztechniken bei nicht ausreichender Mundhygiene, falsche Belastung der Zähne beim Knirschen und Pressen oder einige allgemeine Erkrankungen (z.B. Diabetes) sowie auch erbliche Faktoren hinzu.

In jüngster Zeit beschäftigt sich die Wissenschaft immer mehr mit Immunschwächen im Zusammenhang mit der Parodontitis. Damit ist keinesfalls Aids oder eine andere schwere Immunerkrankung angesprochen, sondern vielmehr die individuellen Unterschiede im Verhalten der körpereigenen Abwehr des Patienten gegenüber den in seiner Mundhöhle natürlicherweise lebenden Bakterien.

Beim Betroffenen kommt es schließlich im Rahmen des Abwehrkampfes seines körpereigenen Immunsystems zu Auflösungsreaktionen des Zahnhalteapparates, die dann allerdings nicht mehr rückbildungsfähig sind.